Der Preis des Banggai Kardinal

Jedes Jahr werden 150 Millionen exotische Süß- und Meerwasserfische allein in die USA importiert. Früher gab es keine Alternative zu wild gefangenen und importierten Fischen für Meeresaquarien, aber das ist heute nicht mehr der Fall. Die Zucht verhindert negative ökologische Konsequenzen für die wilden Populationen, insbesondere bei beliebten Aquarienfischen wie dem Banggai-Kardinalbarsch. Die planktonischen Lebensphasen, die bei anderen Versuchen, Meerwasserfische im Aquarium zu züchten, problematisch sind, stellen beim Banggai-Kardinalbarsch kein Problem dar, sodass die Tiere effektiv in großen Mengen gezüchtet werden könnten. Dies wäre wichtig für den Artenschutz, da die Populationen in der Wildnis um 90 % eingebrochen sind und der Kardinalbarsch von der IUCN-Redlist als vom Aussterben bedroht eingestuft wird. Warum stammen also heute noch immer die meisten gehandelten Banggai-Kardinalbarsche aus der Wildnis und nicht aus der Zucht?

Natürlich geht es dabei wie so oft ums Geld, denn ein indonesischer Fischfänger erhält nur ein paar Cent für jedes einzelne Tier, das auf dem US-Markt für den tausendfachen Preis von ca. 50 Dollar an den Endkunden verkauft wird. Kein in Gefangenschaft gezüchteter Fisch der Welt kann mit dem Cent-Einkaufspreis des Wildfangs konkurrieren. Der einzige Gewinner in diesem System ist der Großhändler. Der wirkliche und ökologische Preis wird nicht vom Großhändler, sondern von den lokalen Ökosystemen bezahlt, deren Zusammenbruch auch enorme wirtschaftliche Folgen für die lokale Bevölkerung hat. Ein Einfuhrverbot für Meerwasserfische, wie den Banggai-Kardinalbarsch die sich eben hervorragned nachzüchten ließen, könnte helfen, der Ausbeutung natürlicher Lebensräume ein Ende zu setzen.

Es ist an der Zeit, die Nachhaltigkeit des Handels mit gefährdeten Korallenfischen zu etablieren und die Wende in der Meeresaquaristik rechtlich zu verankern, weg von Wildfängen und hin zur Zucht in Gefangenschaft.

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